Marktkommentar
HYPO Marktkommentar

Wir geben Ihnen im Marktkommentar einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Finanzmärkten.

Langsam, aber doch ...

…strebt die US-Inflation Richtung 2-Prozentziel der amerikanischen Notenbank. 

Das von der US-Notenbank Fed favorisierte Teuerungsmaß - namens „Personal Consumption Expenditures Price Index kurz: PCE)“ kam am Freitag vergangener Woche für den Monat Juni erwartungsgemäß bei 2,5 Prozent auf Jahressicht zu liegen. Leicht darüber - bei 2,6 Prozent - steht der sogenannte Kern-PCE, der die volatilen Preise für Energie und Lebensmittel ausklammert, und auf den das Fed ganz besonders achtet. Noch im Mai lagen beide Werte auf Jahressicht bei jeweils 2,6 Prozent, d.h. lediglich der Gesamt-PCE konnte eine leichte Verbesserung um 0,1-Prozentpunkte aufweisen. Der Kern-PCE stagnierte auf dem Niveau des Vormonats bei 2,6 Prozent.

Hauptquelle der nachlassenden Teuerung sind die seit geraumer Zeit stagnierenden bzw. fallenden Warenpreise. Das Wachstum der Dienstleistungspreise ist dagegen nach wie vor erhöht, auch wenn es sich von den Hochs bereits entspannt hat. Das hängt vorwiegend damit zusammen, dass nach Ende der Lockdowns sich die Nachfrage wieder mit Vehemenz hin zum Servicesektor verschoben hat und dieser zugleich mit erhöhtem Personalmangel zu kämpfen hat, da insbesondere die Generation der Babyboomer während der Pandemie beschleunigt in den Ruhestand gegangen ist. Das führte unweigerlich zu einem starken Lohnwachstum, welches Unternehmen über höhere Preise an die Konsumenten*innen weitergaben bzw. weiterhin weiterzugeben versuchen.

Der PCE-Index, der sich praktisch aus dem Konsumentenpreisindex (CPI) und dem Produzentenpreisindex (PPI) zusammensetzt, konnte somit die Erwartungen der Marktteilnehmer*innen erfüllen. Insbesondere war es der Konsumentenpreisindex (CPI), der zuletzt für eine angenehme Überraschung sorgte, und mit 3,0 Prozent tiefer zu liegen kam als im Mai (3,3 Prozent), April (3,4 Prozent) und März (3,5 Prozent). Bei alledem hilft auch die Tatsache, dass die US-Konjunkturdaten in den letzten beiden Monaten im Allgemeinen negativ überraschten. Das bedeutet folglich: Wenn sich die US-Wirtschaft nach dem Post-Covid Boom nun zunehmend auf Normaltemperatur abkühlt und die Inflation dadurch nicht Gefahr läuft, sich nochmals anzuheizen, dann kann die amerikanische Notenbank Fed voraussichtlich im zweiten Halbjahr damit beginnen, den Leitzins zu senken. Das reduziert das Risiko, dass eine zu lange und zu straffe Geldpolitik die Wirtschaft in eine Rezession führt.

Ein Zeichen dafür, dass ein deutlicher Abschwung - trotz konjunktureller Abkühlung - derzeit nicht am Horizont erkennbar ist, lieferte auch die robuste Konsumkomponente des PCE-Index. Immerhin gilt der US-Konsum als die tragende Säule der weltgrößten Volkswirtschaft und ist maßgebend dafür, ob diese wächst oder schrumpft. Gestützt wird dieser wiederum durch einen gesunden US-Arbeitsmarkt, wenngleich sich auch hier in den letzten paar Monaten leichte Tendenzen einer Verschlechterung (Stichwort: US-Arbeitslosenquote von aktuell 4,1 Prozent) zeigten.

Entscheidend für die Inflation wird schlussendlich das Wachstumstempo der Löhne sein. Wenn es sich weiter in Richtung Normalniveau abkühlt, dürfte dies von den Marktteilnehmer*innen als weiteres Anzeichen dafür interpretiert werden, dass die Teuerung sich nicht nochmals aufbäumen wird und das Fed alsbald mit dem Zinssenkungszyklus beginnen kann. Derzeit werden mehrheitlich zwei Senkungen des Leitzinses von je 0,25 Prozentpunkten bis Ende dieses Jahres erwartet. Mitunter fällt der Startschuss bereits nach der Sommerpause auf der dann folgenden Zinssitzung am 18. September.

Autor:                                                                                       

Mag. Andreas Brunbauer, CEFA, CFTe, CPM
Kapitalmarktstratege

Stand: 1. August 2024

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