Tobias Lawal: Von der LASK-Akademie ins internationale Rampenlicht
Die steile Karriere von LASK-Torhüter Tobias Lawal ist eine sportliche Erfolgsgeschichte made in OÖ. Seit Sommer 2023 hütet der sympathische 23-Jährige das Tor der Schwarz-Weißen und spielte sich mit sensationellen Paraden bis ins Nationalteam. Dabei wäre der gebürtige Linzer beinahe kein Torhüter geworden…
Stets ein Lächeln auf den Lippen, nie um einen guten Spruch verlegen – und seit Sommer 2023 unangefochtene Nummer eins beim LASK:
Das ist Tobias Lawal. Die Geschichte des 23-jährigen Torhüters kann ohne Umschweife als oberösterreichische Erfolgsstory bezeichnet werden: Seine ersten Fußballschuhe schnürte er mit sechs Jahren bei Donau Linz und später für ein Jahr beim FC Pasching, ehe ihm 2013 der Sprung in die Nachwuchsakademie des LASK gelang. Das er eines Tages zur österreichischen Torhüter-Elite zählen würde, war zu Beginn nicht absehbar: „Ich war am Anfang eigentlich Stürmer, das hat mir auch viel Spaß gemacht. Mit ungefähr 10 Jahren bin ich dann ins Tor gewechselt – meine Größe war schon damals ein Faktor.“
Dieser Positionswechsel entpuppte sich als Glücksgriff: Nach vier Jahren in der LASK-Akademie folgten die ersten Stationen im Erwachsenenfußball, zunächst beim LASK-Kooperationsverein FC Juniors sowie beim Viertligisten FC Wels. 2018 folgte mit der Einberufung in den LASK-Profikader der erste Ritterschlag. Oliver Glasner, damals LASK-Trainer und später Europa-League-Sieger mit Eintracht Frankfurt, holte Tobias Lawal in die erste Mannschaft. Sein Profi-Debüt für den LASK feierte er schließlich mit 20 Jahren, als Ersatzmann für den verletzten Alexander Schlager – ausgerechnet vor einer Topkulisse im Auswärtsspiel gegen den SK Rapid Wien: „Damit ging für mich ein Traum in Erfüllung. Ich war zugegeben richtig aufgeregt und wollte mich von meiner besten Seite zeigen, das ist mir ganz gut gelungen. Und auch wenn wir damals verloren haben, vergisst du so ein Spiel nie.“
Unvergessliche Spiele sind für den 1,95-Meter-Mann spätestens seit vergangenem Sommer keine Seltenheit mehr.
Als neuer Stammtorhüter des LASK absolvierte er in der Herbstsaison 26 Einsätze, trug dabei die HYPO Oberösterreich als Brustsponsor auf dem Trikot und brachte in der Europa League sogar die Weltstars vom FC Liverpool phasenweise zur Verzweiflung. Der Lohn für seine Top-Leistungen kam im November in Form eines Anrufs aus Wien. Am Hörer war ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und verkündete die frohe Botschaft der erstmaligen Einberufung in die österreichische Nationalmannschaft. Den umjubelten 2:0-Testspielsieg gegen Deutschland erlebte Lawal hautnah mit, für die anstehende EM im Sommer ist er voll im Rennen um einen der drei Torhüter-Plätze. Ablenken lässt er sich dadurch nicht: „Die EM ist sicher irgendwo im Hinterkopf, aber mein Fokus liegt auf der tagtäglichen Arbeit beim LASK: Wenn ich jeden Tag Gas gebe, dann kommt der Rest von allein.“
Fünf Fragen an Tobias Lawal:
Dein Karriere-Highlight beim LASK?
o „Definitiv das Heimspiel gegen Liverpool im September 2023. Als im Spielertunnel plötzlich Virgil van Dijk und Jürgen Klopp standen, musste ich mich erst einmal zwicken.“
Die Nummer 1 beim LASK zu sein bedeutet für mich…?
o „…ein langjähriges Ziel erreicht zu haben. Bei meinem Heimatverein im Tor zu stehen, ist großartig. Ich konnte von meinen Vorgängern Pavao Pervan und Alex Schlager viel lernen und freue mich riesig, diese Rolle jetzt selbst einnehmen zu dürfen.“
So lege ich meine Rolle als Torhüter an?
o „Als letzter Mann vor dem Tor übernehme ich eine große Verantwortung, der ich mich gerne stelle. Gleichzeitig versuche ich, meine Vorderleute mit Kommandos zu unterstützen, also ein aktiver Tormann zu sein, der nicht nur eingreift, wenn es brennt.“
Meine wichtigsten Stützen im Leben sind…
o „…meine Familie, meine Freundin und generell meine Freunde. Also jene Personen, die ich immer um Rat und ihre ehrliche Meinung fragen kann und die mich so akzeptieren, wie ich bin.“
ÖFB-Torhüter zu sein…
o „…ist seit Kindesbeinen an mein Traum. Im November durfte ich das erste Mal dabei sein. Eines Tages im Nationaldress aufzulaufen, würde mich mit großem Stolz erfüllen.“
Jungen Fußballerinnen und Fußballern rate ich…
o „…immer positiv zu denken, auch in schwierigen Phasen. Auch ich hatte Zeiten, in denen es nicht gut gelaufen ist – da darf man sich nicht unterkriegen lassen und muss dranbleiben. Denn auch aus Rückschlägen kann man lernen.“